Unser großes Kräuter ABC – Anis

Liebe Mitglieder(innen),

wir als Koch- und Genussverband wollen euch mit unseren kulinarischen Reisen um die Welt nicht nur auf neue Geschmäcker bringen, sondern natürlich auch Möglichkeiten zeigen etwas Gutes für den Körper zu tun! In unserer Rubrik „Das große Kräuter ABC“ wollen wir Kräuter und Gewürze, die im Laufe der Zeit vielleicht schon ein wenig in Vergessenheit geraten sind, in unseren Rezepten neu aufleben lassen und auf die positiven Effekte auf Körper und Geist, eingehen.

Diese Woche starten wir mit etwas süßlichem, aber gleichzeitig leicht herbem Aroma. Die Rede ist von Anis.

Wo kommt Anis her?

Die Anispflanze ist im östlichen Mittelmeerraum, in z.B. Spanien und Italien, beheimatet und auch in der gemäßigten und subtropischen Zone recht weit verbreitet.

Wo findet Anis in der Küche Verwendung?

Schon zu Zeiten der Antike war Anis ein sehr beliebtes Gewürzkraut. Der Geschmack ist süßlich, leicht herb, und es kann leicht bis sehr intensiv schmecken. In den Topf kommen allerdings nur die Samen und Früchte der Anispflanze. Beim Kauf kann man meist zwischen den ganzen, oder den bereits gemahlenen Samen wählen. Wichtig zu bedenken ist, dass das Aroma aus den ätherischen Ölen des Samens stammt und es sich mit der Zeit verflüchtigt, was sich in einer Abnahme an Geschmack und Intensität widerspiegelt. Daher unser Tipp: Mahlt die Samen vor der Zubereitung immer frisch im Mörser, das verstärkt nicht nur den Geschmack, sondern ermöglicht auch ein einfacheres Dosieren als das Pulver, das möglicherweise eine halbe Ewigkeit im Vorratsschrank verbracht hat. Falls ihr dennoch vorhabt euer frisch gemahlenes Anispulver zu lagern empfehlen wir eine luftdichte Box, oder ähnliches, um den Geschmack so gut wie möglich zu konservieren. Traditionell hat Anis eher bei Süßspeisen, oder Gebäck, Platz gefunden, in der modernen Küche ist es aber auch bei pikanten Gerichten kaum wegzudenken. Mit unseren folgenden Rezeptideen möchten wir euch Beispiele für die Verwendung von Anis geben und euch natürlich anregen neue Kreationen zu schaffen. In diesem Sinne, lets cook!

Welche Bedeutung hat Anis als Heilpflanze?

Ob als ätherisches Öl, als Zutat in Teemischungen, Hustenpastillen, in Salben, oder auch zur Förderung der Laktation während der Stillzeit, ist Anis ein altbewehrtes Kraut und Heilmittel. Es wird häufig gegen Störungen des Verdauungstraktes, wie Verstopfungen oder Blähungen, aber auch zur Lösung bei Verschleimungen und Erkältungen eingesetzt. Wie bereits erwähnt wirkt sich Anis positiv auf die Laktation aus, wobei wir unsere schwangeren Leserinnen darauf aufmerksam machen wollen, vorher unbedingt einen Arzt zu konsultieren
Verwendung findet häufig das reine ätherische Öl, das aus der ganzen Pflanze gewonnen wird, aber auch diverse Teemischungen sind weit verbreitet. Erhältlich sind beide in Apotheken und Drogerien. Somit schmeckt Anis nicht nur besonders, es wirkt sich zudem auch positiv auf die Gesundheit aus.

Wir hoffen, dass wir euch zum Probieren angeregt haben und freuen uns schon auf die nächste Woche, wenn wir das nächste Kraut im Zuge unseres „Kräuter- ABC´s“ vorstellen!

Wir wünschen euch viel Spaß und gutes Gelingen beim Kochen, euer ÖKGV

Unser Anis-Menü:

GURKENKALTSCHALE mit Anis

Zutaten:

1 Gurke, 1/2 l Gemüsesuppe, etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer, 1 EL Anissamen, 1 Scheibe Schwarzbrot, etwas Sauerrahm, Zitronensaft/Zitronenabrieb, etwas brauner Zucker

Zubereitung:

Gurke abschälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Gemüsesuppe und einen Schuss Olivenöl dazu geben und pürieren. Kühlen. Anissamen ohne Öl anrösten. In einem Mörser zerreiben. Schwarzbrot in kleine Würfel schneiden und in etwas Öl knackig braten.

Alles dann in eine Schüssel geben (auch den Rahm und den Zitronensaft bzw. -abrieb) und nochmal durch pürieren. Mit den Schwarzbrotwürfeln und einem Klecks Rahm anrichten.

SCHWEINSBRATEN mit Anis-Kräuterkruste

Zutaten:

1 ½ kg Schweinsschopf oder -karree, Salz, Pfeffer frisch gemahlen, etwas Oregano/Thymian/Rosmarin/Anissamen – alles fein gehackt, Olivenöl, 1 Zwiebel, etwas Knoblauch zerdrückt, Hühnersuppe und Weißwein zum Aufgießen, 2 EL Creme Fraiche, Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Öl mit den Kräutern mischen und das Fleisch damit kräftig einreiben und über Nacht marinieren lassen. Am nächsten Tag das Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen,  kurz ruhen lassen und dann in einem Bräter anbraten. Dann den Zwiebel und den Knoblauch anschwitzen und mit der Suppe und dem Weißwein ablöschen.  Das Fleisch auf die Sauce geben und im Backrohr bei ca. 180 Grad ca. 1 1/2 Stunden schmoren lassen. Öfters das Fleisch mit der Sauce übergießen.

Nach der Schmorzeit das Fleisch aus der Sauce geben und diese mit dem Stabmixer cremig pürieren. Ev. mit der Creme Fraiche, Salz und Pfeffer abschmecken. Beilage nach Wunsch.

MACARONS mit Sternaniscreme

Zutaten:

Ca. 80 g Eiklar, 120 g Feinkristallzucker, 120 g gemahlene Mandeln, 120 g Staubzucker, 100 g Bitterschokolade, 100 g Schlagobers, 1 Sternanis

Zuerst den Staubzucker mit dem gemahlen Mandeln gut verrühren und durch ein Haarsieb streuen. Nochmal gut durchrühren. Dann das Eiklar steif schlagen und klein weise den Kristallzucker dazu geben. Beides gut zusammen mischen und in einen Spritzbeutel geben. Gleich große runde Kreise auf ein Backblech spritzen. Ca. 30 Minuten antrocknen lassen und bei ca. 140 Grad ca. 12 Minuten backen. Am Blech auskühlen lassen.

Füllung: Schlagobers mit dem Sternanis 20 Minuten köcheln lassen und den Schlag dann durch ein Sieb passieren. Das dann auf die Bitterschoki gießen und fest umrühren, bis sie flüssig ist. Creme abkühlen lassen und dann nochmal cremig schlagen.

Die Macarons damit füllen.

Gutes gelingen!

 

"Die Welt gehört dem, der sie genießt."

- Leopardi
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